Zyklus

Der weibliche Zyklus einfach erklärt

Innerhalb eines Zyklus durchlaufen wir vier Zyklusphasen. Die Menstruation, die Follikelphase, den Eisprung und die Lutealphase. In diesem Beitrag erfährst du die Grundlagen zum weiblichen Zyklus & dessen Phasen und warum sich die Auseinandersetzung mit dem eigenen Zyklus lohnt!

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Beitragsübersicht:

Ein paar aufwärmende Worte

Wieso du dich mit deinem Zyklus auseinandersetzen solltest

Die vier Phasen des weiblichen Zyklus

1. Menstruation

2. Follikelphase

3. Eisprung

4. Lutealphase


Ein paar Worte vorweg...

Vor mittlerweile drei Jahren habe ich - nach über 10 Jahren - die Pille abgesetzt. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl damit und wollte weg von hormoneller Verhütung.

Seitdem verhüte ich mithilfe der Symtothermalen Methode nach NFP (Natürliche Familienplanung). Dazu ist es absolut notwendig, sich mit dem weiblichen Zyklus und den Anzeichen des eigenen Körpers auseinander zu setzen. Schnell stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich über meinen Körper und dessen Abläufe wusste. 😳

Da ich mir sicher bin, dass ich mit dem Unwissen nicht alleine war, möchte ich den Blog nutzen um eine Sensibilisierung und eine Enttabuisierung rund um die Themen Zyklus, Menstruation und Weiblichkeit zu schaffen.

Die bewusste Wahrnehmung meiner Zyklusphasen führte dazu, dass ich ein besseres Gefühl für die hormonellen Vorgänge in meinem Körper erhalten habe. Mit der Zeit gewinne ich immer mehr Vertrauen und Liebe mir und meinem Körper gegenüber - mit all meinen Ecken & Kanten.

Im Allgemeinen wird von einer Zykluslänge von 28 Tagen gesprochen. ABER wie wir, ist auch unser Zyklus ganz individuell und einzigartig. Es gibt hierbei keine Norm. Mach dich also nicht verrückt, wenn dein Zyklus mal kürzer oder länger ist. Nicht selten führen nämlich äußere Einflussfaktoren zu Zyklusschwankungen, so z.B. Stress, Ernährung oder Absetzen der Pille.

Solltest du die Pille nehmen, ist es wichtig zu wissen, dass dein Körper nicht den natürlichen Zyklus durchläuft. Die in der Pille enthaltenden Hormone Östrogen und Progesteron verändern sich während der gesamten Einnahmezeit nicht, wodurch dem Körper eine Schwangerschaft vorgegaukelt wird. Die Blutung während der "Pillenpause" stellt keine natürliche Menstruation dar, sondern resultiert lediglich aus dem plötzlichen Abfall der Hormone; das ist die sogenannte Abbruch- oder auch Entzugsblutung. So, das in aller Kürze dazu... Fühl dich trotzdem eingeladen mehr über das zu erfahren, was uns Frauen ausmacht.

Wieso du dich mit deinem Zyklus auseinandersetzen solltest:

  • Du erhältst mit der Zeit ein besseres Verständnis für die hormonellen Vorgänge in deinem Körper.
  • Du weißt wann es Zeit für deine Menstruation ist (+/- wenige Tage) und wirst nicht mehr davon überrascht.
  • Du weißt wann in etwa dein Eisprung stattfindet und somit auch wann du fruchtbare und unfruchtbare Tage hast.
  • Du lernst deinen Körper mit seinen Hochs und Tiefs innerhalb eines Zyklus kennen.
  • Du stellst Unregelmäßigkeiten und Auffälligkeiten schneller fest.
  • Du wirst mit der Zeit mehr Akzeptanz und Vertrauen in deinen Körper haben.

Die vier Phasen des weiblichen Zyklus:

1. Menstruation

Wer kennt sie nicht? Die Menstruation.

Mit dem ersten Tag deiner Menstruation beginnt ein neuer Zyklus. Deine Gebärmutter stößt nun die während des vorangegangenen Zyklus aufgebaute Schleimhaut ab. Durch diesen Abbau können unter anderem die allseits bekannten Unterleibsschmerzen entstehen.

Generell wirst du dich in dieser Zeit vermutlich mehr nach Ruhe sehnen. Das ist auch völlig okay, denn dein Körper läuft gerade auf Hochtouren. Hör auf deinen Körper und gib ihm ein wenig Ruhe, wenn er sie braucht.

Deine Basaltemperatur fällt mit Beginn des neuen Zyklus ab.

Die Basaltemperatur ist die Temperatur, die dein Körper noch vor dem Aufstehen am Morgen hat - sozusagen das Tagesminimum deiner Körpertemperatur. Die Basaltemperatur verändert sich während des Zyklus und kann mitunter Aufschluss darüber geben, wann der Eisprung stattfindet bzw. stattgefunden hat.

Hier kommt sicher bei einigen die Frage auf, welche Basaltemperatur denn "normal" ist. Das variiert natürlich von Frau zu Frau sowie von Zyklus zu Zyklus. Außerdem können z.B. Krankheit, eine gestörte Nachtruhe oder Zeitverschiebungen, deine Basaltemperatur beeinflussen. Aus meiner Erfahrung liegt die Basaltemperatur in der Zeit bis zum Eisprung ungefähr bei 36,0 - 36,5 Grad Celsius.

2. Follikelphase

Nachdem deine Gebärmutterschleimhaut mit der Menstruation abgestoßen wurde, baut sich bis zum Eisprung die Schleimhaut erneut auf. In deinem Eierstock reift nun ein Follikel (auch: Eibläschen) heran. Das Follikel enthält eine Eizelle, die mit dem Eisprung freigegeben wird. Die Follikelphase ist quasi die Vorbereitungsphase deiner Gebärmutter auf die Einnistung der Eizelle.

Du wirst zunehmend mehr Energie haben und vielleicht sogar offener und kreativer sein. Die grauen Tage der Menstruation sind auf jeden Fall vorbei.

Deine Basaltemperatur bleibt auf dem Niveau wie zu Beginn deines Zyklus. Dein Zervixschleim verflüssigt sich mit der Zeit und wird bis zum Eisprung eine spinnbare, eiweißartige Konsistenz entwickeln. Ursächlich für diese Entwicklung ist das Hormon Östrogen, welches bis zum Eisprung ansteigt.

Der Zervixschleim wird vom Gebärmutterhals produziert. Er ist neben der Basaltemperatur ein wichtiges Indiz zur Beurteilung deiner Fruchtbarkeit. Dein Zervixschleim verändert sich während des gesamten Zyklus von trocken, über feucht und cremig, bis hin zu glasig & spinnbar und wieder zurück zu trocken.

3. Eisprung

Vielleicht hast du in den letzten Tagen gemerkt, dass dein Zervixschleim immer zähflüssiger & eiweißartiger geworden ist. Außerdem fühlst du dich möglicherweise irgendwie fresher, selbstbewusster und verspürst vermehrt sexuelle Energien in dir.

Herzlich Willkommen, du befindest dich mitten in deiner fruchtbaren Phase. Der Eisprung (auch: Ovulation) findet zwischen dem 11. und 16. Zyklustag statt - aber auch hier gilt: Das ist von Frau zu Frau und auch von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich.

Beim Eisprung springt das Follikel und die darin enthaltende Eizelle hüpft aus dem Eierstock in den Eileiter. Dort ist die Eizelle für 12 bis 24 Stunden bereit für eine Befruchtung.

Da Spermien jedoch bis zu fünf Tage in unserem Körper überleben können, gibt es in einem Zyklus einen fruchtbaren Zeitraum von etwa 5 - 6 Tagen. Für eine (gewollte) Befruchtung beginnt der ideale Zeitraum etwa zwei Tage vor dem Eisprung und ist am Tag nach dem Eisprung beendet. Wenn innerhalb von 24 Stunden keine Befruchtung im Eileiter stattfindet, löst sich die Eizelle auf.

Die Basaltemperatur erhöht sich kurz nach dem Eisprung um ca. 0,2 Grad und erreicht damit den Höhepunkt.

Trotz des körperlichen und psychischen Hochs verspüren einige Frauen rund um den Eisprung einen Schmerz: Den Mittelschmerz. Dieser kann sich durch ein Ziehen im Unterleib, aber auch im unteren Rücken oder Damm bemerkbar machen und einen bis mehrere Tage andauern. Das Motto dagegen lautet: Wärme, Wärme und nochmal Wärme.

4. Lutealphase

Die Lutealphase beginnt nach deinem Eisprung und dauert ungefähr 11 bis 17 Tage. Deine Basaltemperatur hat sich nach dem Eisprung auf einem hohen Niveau eingependelt.

Aus dem Eibläschen entsteht der Gelbkörper, welcher nun das Hormon Progesteron ausschüttet. Dieses erreicht in der Lutealphase quasi den Höhepunkt und bewirkt, dass deine Gebärmutterschleimhaut als Vorbereitung auf die Eizelle dicker wird. Die Eizelle wandert zur Gebärmutter und wartet darauf befruchtet zu werden.

Wurde die Eizelle nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück und wird mit der Schleimhaut abgestoßen. Mit der dadurch einsetzenden Menstruation beginnt ein neuer Zyklus.

Dein Zervixschleim wird bis zum Ende des Zyklus klebrig bis trocken sein.

Naja... und wo vorher noch das blühende Leben war, sinkt die Stimmung nach und nach wieder ab. Während der Lutealphase stellt sich bei einigen von uns on top das prämenstruelle Syndrom vor und das nervt, richtig? Vermehrter Appetit, Schmerzen, spannende Brüste und generell bist du vielleicht etwas sensibler als sonst. Wer kennt's nicht.

Ich möchte schließlich darauf hinweisen, dass meine Ausführungen nicht abschließend sind und noch sehr viele andere Faktoren den Zyklus und die Fruchtbarkeit bestimmen können (z.B. aufgrund von Zyklusstörungen oder Krankheiten) sowie weitere Hormone und biologische Vorgänge im Körper vonstatten gehen, die jeglichen Rahmen des Beitrags gesprengt hätten.

Dennoch sind die von mir aufgeführte Faktoren und Merkmale aus meiner Sicht eben solche, die wir als Frau gut wahrnehmen können. Einzig müssen wir uns - mit etwas Geduld - beobachten, ein Gefühl für den eigenen Körper schaffen und damit dem eignen System Vertrauen schenken & es lieben lernen.

Der Zyklus ist ein großes Geschenk der Mutter Natur, das uns einzigartig macht. Seid dankbar & feiert euch dafür!

Was der Zyklus mit den Jahreszeiten zu tun hat und welche Stimmung & Energien dich begleiten sowie Tipps zur optimalen Ernährung & Bewegung liest du in diesen beiden Beiträgen: Erste Zyklushälfte & Zweite Zyklushälfte.

Love, Franzi

P.S. (für mich): Das ist mein allererster Beitrag auf femlove.blog ✨

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