Die Menstruation… 🩸
Fast jede Frau erlebt oder erlebte schon mal Schmerzen und Beschwerden während der Menstruation.
Dann fallen von außen gerne Sätze wie: Da musst du halt durch. Durch die Schmerzen. Sie sind sehr stark? Dann nimm die Pille. Oh Wunder, die Pille hilft dagegen, aber dafür gibt es auch keine richtige Menstruation mehr. Die Blutung nach Ende eines Blisters hat eben nichts mit der natürlichen Menstruation zu tun. ❌
Wenn die Pille wieder abgesetzt wird - oft nach etlichen Jahren im Blindflug - kommen sie dann doch wieder. Die Beschwerden und Schmerzen. Mist.
Es wurde also über Jahre nicht an der Ursache gearbeitet, sondern nur die Symptomatik verdrängt.
Zudem fehlt in vielen Fällen jegliches Bewusstsein dafür, was in unserem Körper während eines natürlichen Zyklus (und hier speziell der Menstruation) passiert.
In diesem Beitrag erkläre ich dir also, was während der Menstruation passiert, wie die Beschwerden und Schmerzen während der Menstruation entstehen können, was du alleine dagegen tun kannst und wann du dir ärztlichen Rat einholen solltest. Denn immer wiederkehrende heftige Schmerzen sind nicht normal.❗️
Beitragsübersicht
Was passiert während der Menstruation im Körper?
Warum entstehen Schmerzen während der Menstruation?
Welche Beschwerden und Symptome treten auf?
Wie unterscheiden sich Schmerzen?
Was ist noch normal und wann sollte ich eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen?
Primäre Menstruationsbeschwerden selbst behandeln: Das kannst du tun
Wissen Extra: Wie du die Menstruation sogar nutzen kannst
Was passiert während der Menstruation im Körper?
Menstruation bedeutet Entgiftung.
Für den neuen Zyklus - also mit der Menstruation - will dein Körper alles loswerden, was er im neuen Zyklus nicht benötigt.
Deine Gebärmutter stößt die während des vorangegangenen Zyklus aufgebaute Schleimhaut ab. Nicht nur die Hormone aus dem vorhergehenden Zyklus, sondern auch Umweltgifte aus (verarbeiteten) Lebensmitteln, Kosmetik und Umwelt werden während der Menstruation abgebaut.
Unser Körper weiß sich zu reinigen! Eigentlich ganz cool, oder? Hast du die Menstruation jemals als Reinigungs- und Entgiftungsmechanismus deines Körpers betrachtet? Ich jedenfalls lange Zeit nicht, aber das macht die Menstruation aus meiner Sicht ziemlich besonders.
Ein Hoch auf die menstruierenden Menschen: Feier dich an dieser Stelle mal bitte kurz (und lass den Gedanken an die Schmerzen für den Moment beiseite). 🥳
Warum entstehen Schmerzen während der Menstruation?
Ok, ok. Zurück zu den unschönen Begleiterscheinungen, mit denen viele Frauen während der Menstruation konfrontiert werden.
Menstruationsbeschwerden können auf verschiedene Weise entstehen. In der Regel sind sie jedoch auf den Einfluss von Hormonen und auf den natürlichen Prozess der Menstruation zurückzuführen.
Während der Menstruation spielen etwa die Prostaglandine eine große Rolle. Prostaglandine sind Hormone, die während der Menstruation freigesetzt werden, um die Menstruation überhaupt auszulösen. Sie können allerdings auch Krämpfe und Entzündungen im Körper verursachen und das Schmerzempfinden während der Menstruation steigern. Das passiert in der Regel, wenn der Prostaglandinspiegel im Körper zu hoch ist.
Auch andere Faktoren wie Stress, Ernährung, körperliche Aktivität, genetische Veranlagung und bestimmte medizinische Bedingungen können einen großen Einfluss auf die Stärke der Menstruationsbeschwerden haben.
Menstruationsbeschwerden werden jedoch von jeder Frau anders wahrgenommen und auch die Stärke variiert von Frau zu Frau wie auch von Zyklus zu Zyklus. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, die Menstruationsbeschwerden zu minimieren.
ABER: Wenn die Beschwerden wirklich sehr stark sind und/oder deinen Alltag beeinträchtigen, solltest du dir unbedingt ärztlichen Rat einholen, um mögliche Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Denn nicht immer sind “nur” hormonelle Schwankungen Ursache der Schmerzen, sondern es können schlimmstenfalls auch ernsthafte Erkrankungen wie Endometriose, Adenomyose, Myome, Ovarialzysten oder Entzündungen des Becken dahinter stecken.
Welche Beschwerden und Symptome treten auf?
Unterleibsschmerzen und Krämpfe: Diese Schmerzen werden vor allem durch die Freisetzung von Prostaglandinen verursacht, die die Kontraktion der Gebärmutter auslösen und zu Krämpfen führen können.
Kopfschmerzen und Migräne: Vermehrte Kopfschmerzen und Migräne während der Menstruation sind besonders auf die Veränderung von Hormonen wie Östrogen und Progesteron zurückzuführen sein.
Übelkeit und Erbrechen: Während der Menstruation kann der Magen empfindlicher sein, was mit Übelkeit und sogar mit Erbrechen einhergehen kann.
Kreislaufprobleme: Die hormonellen Veränderungen können zu einer Erweiterung der Blutgefäße führen, was wiederum den Blutdruck vorübergehend abfallen lassen kann. Dies führt dann zu Kreislaufproblemen. Aber auch der Blutverlust (Stichwort Eisenmangel) und eine Dehydration sind mögliche Auslöser für Kreislaufprobleme.
Durchfall: Die Ursachen für Durchfall während der Menstruation sind in der Regel auf den Prostaglandine-Spiegel, auf Stress und/oder eine fettige, zuckerhaltige und stark gewürzte Ernährung zurückzuführen.
Rückenschmerzen: Rückenschmerzen werden meist, wie bei den Unterleibsschmerzen, durch die Freisetzung von Prostaglandinen verursacht.
Müdigkeit und Erschöpfung: Das kann vor allem auf den Verlust von Eisen im Blut durch die Blutung zurückzuführen sein.
Stimmungsschwankungen: Vor allem auf den Einfluss von Hormonen oder auf psychische Faktoren zurückzuführen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Frauen alle diese Symptome erleben, und dass es Möglichkeiten gibt, ihre Auswirkungen zu vermindern. Wenn die Beschwerden jedoch sehr stark sind und/oder deinen Alltag beeinträchtigen, such dir bitte ärztlichen Rat, um mögliche Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Wie unterscheiden sich Schmerzen?
Die Schmerzen teilen sich in primäre und sekundäre Menstruationsschmerzen auf und unterscheiden sich in Ursachen und Symptomen. Diese Aufteilung ist wichtig zur Beurteilung, ob und wie du die Beschwerden selbst behandeln oder auf ärztlichen Rat zurückgreifen solltest.
Primäre Menstruationsschmerzen, auch als dysmenorrhoische Schmerzen bezeichnet, sind Schmerzen, die direkt mit der Menstruation zusammenhängen und keine spezifische zugrunde liegende Erkrankung haben. Diese Schmerzen treten bei vielen Frauen auf und können durch die Kontraktionen des Uterus verursacht werden, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut löst. Die Schmerzen sind oft krampfartig und befinden sich im unteren Bauchbereich, können aber auch in den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen. Begleitende Symptome können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen oder Müdigkeit (s. oben) sein.
Sekundäre Menstruationsschmerzen treten ebenfalls während der Menstruation auf, haben jedoch eine spezifische zugrunde liegende Erkrankung als Ursache. Zu den häufigsten Ursachen zählen Endometriose, Adenomyose, Myome, Ovarialzysten oder Entzündungen des Beckens. Diese Schmerzen können im Vergleich zu primären Schmerzen stärker sein und länger anhalten. Sie können auch andere Symptome wie starke Blutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schmerzen beim Stuhlgang oder vermehrten Harndrang verursachen.
Die Unterscheidung zwischen primären und sekundären Schmerzen während der Menstruation ist wichtig, um die zugrunde liegende Ursache zu diagnostizieren und zu behandeln. Frauen, die starke Menstruationsschmerzen haben oder Symptome wie starke Blutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bemerken, sollten sich dringend ärztlichen Rat suchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Was ist noch normal und wann sollte ich eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen?
Menstruationsbeschwerden sind nur bis zu einem gewissen Punkt "normal". Dieser Punkt ist jedoch individuell und abhängig vom eigenen Schmerzempfinden (auszuhalten/nicht auszuhalten).
Primäre Schmerzen, die vor allem zu Beginn deiner Menstruation auftreten und auszuhalten sind, können in der Regel gut selbst behandelt werden.
Eine immer wiederkehrende, stark schmerzhafte Menstruation - so, dass du alltägliche Aufgaben eigentlich nicht mehr ausführen kannst - kann allerdings ein Zeichen deines Körpers sein, dass etwas nicht ganz in Ordnung ist. Obacht: Hierbei handelt es sich in vielen Fällen um sekundäre Schmerzen. Dahinter können nämlich ernsthafte Erkrankungen wie z.B.Endometriose, Adenomyose, Myome, Ovarialzysten oder Entzündungen des Becken dahinter stecken. ❗️ Generell rate ich dir, im Zweifelsfall unbedingt ärztlichen Rat einzuholen.
Primäre Menstruationsbeschwerden selbst behandeln: Das kannst du tun
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um etwas gegen (primäre) Menstruationsbeschwerden zu tun. Darunter fallen:
Wärme:
Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können helfen, Krämpfe zu lindern und die Durchblutung zu verbessern.
Entspannung:
Versuche, Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation in deine Routine aufzunehmen, um Stress abzubauen und den Körper zu beruhigen.
Regelmäßige Bewegung:
Regelmäßige Bewegung, um die Durchblutung und die Muskelgesundheit zu fördern.
Ausreichend trinken:
Ausreichend Wasser und/oder ungezuckerte Tees trinken, um eine Dehydration zu vermeiden. (Stichwort Kreislauf)
Diese Tees können zudem schmerzlindernd wirken:
- Ingwertee
- Kamillentee
- Schafgarbentee
- Frauenmanteltee
- Mönchspfeffertee
- Thymiantee
- Gänsefingerkrauttee
- Johanniskrauttee
- Brennnesseltee
Spezielle Periodencremes:
Es gibt spezielle Cremes, die du dir auf den Unterleib cremen kannst, um Schmerzen zu lindern. Sie haben Wirkstoffe, die dann krampflindernd wirken.
Ich persönlich habe bereits die Periodencreme “Period Rescue” von braVe care für euch getestet und sie ist mittlerweile zu einem wichtigen Bestandteil meiner Perioden-Selfcare-Routine geworden. In diesem Blogbeitrag habe ich mehr über die Anwendung & Wirkung von Periodencremes wie auch meine Erfahrungen mit der Periodencreme von braVe care geteilt: ZUM BLOGBEITRAG
Schmerzmittel:
Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen können helfen, Krämpfe und Schmerzen zu lindern. Es ist jedoch wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten und dies nicht als langfristiges Mittel zu verwenden.
Ernährung:
❌ Vermeide Alkohol.
❌ Vermeide Koffein. Lies dazu auch: 5 Gründe warum Kaffee ungesund für den weiblichen Zyklus ist
✅ Eisen fördert die Blutbildung und unterstützt den Körper beim Abbau der Gebärmutterschleimhaut. Außerdem trägt Eisen dazu bei, dass du dich weniger erschöpft und müde fühlst. Eisen findest du z.B. in Hülsenfrüchten wie Linsen oder Kichererbsen, in Amarant, Spinat, Chicoree, dunkler Schokolade, getrockneten Aprikosen & Feigen, Haferflocken oder Leinsamen.
✅ Magnesium und Omega-3-Fettsäuren helfen dir vor allem bei typischen Menstruationsbeschwerden wie z.B. Unterleibsschmerzen. Hier kannst du z.B. zu Bananen, Walnüssen, Sesam, Kürbiskernen, Fenchel, Brokkoli, dunkler Schokolade, Fisch oder Quinoa greifen.
✅ Und Vitamin A unterstützt gänzlich bei der Entgiftung und dem Abbau des Hormons Progesteron aus dem alten Zyklus. Vitamin A findest du unter anderem in Eiern, Karotten, Spinat, getrockneten Aprikosen, Grapefruit oder Süßkartoffeln.
✅ Vitamin B6 hilft dem Körper überschüssiges Östrogen abzubauen und den Prostaglandinspiegel zu reduzieren.Vitamin B6 findest du z.B. in Wildreis, Walnüssen, Pistazien oder Bananen.
✅ Ebenso könntest du deinen Hormonhaushalt mithilfe der Heilpflanze Mönchspfeffer unterstützen. Für mehr Infos zu Mönchspfeffer solltest du diesen Blobeitrag lesen: Mönchspfeffer: Wundermittel für einen gesunden Zyklus?
Du möchtest im Allgemeinen mehr über die Bedeutung von Ernährung in den einzelnen Zyklusphasen wissen? Dann empfehle ich dir diesen Blogbeitrag zu lesen.
Wissen Extra: Wie du die Menstruation sogar nutzen kannst
Tatsächlich kannst du die Zeit während der Menstruation nutzen, um gedanklich neue Kraft zu tanken, zu reflektieren und altes loszulassen. Während der Menstruation haben wir Frauen eine gute Intuition.
Nutze die Zeit und nimm dir einen Moment, um in dich hineinzuhören. Vielleicht hast du eine Vision, neue Ideen oder Ziele, die du während der Follikelphase mit neuer Energie anpacken möchtest.
Schon gewusst? Die Farbe deines Menstruationsblut kann dir Aufschluss über deine Zyklusgesundheit geben. Mehr dazu liest du hier: Wie du die Farben deines Menstruationsbluts richtig deutest
Und zuletzt nochmal der Hinweis: Wenn du unter starken und immer wiederkehrenden Symptomen leidest und deine alltäglichen Aufgaben eigentlich nicht mehr wahrnehmen kannst, hol dir unbedingt ärztlichen Rat. ❗️
Love, Franzi
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